Wiedenbrücker Tor 11 59302 Oelde
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UNO warnt vor Kinderrechtskrise Mali seit März 2020 als Teil der weltweiten COVID-19-Pandemie auf, die im Dezember 2019 in China ihren Ausgang nahm. Die Pandemie betrifft die neuartige Erkrankung COVID-19. Diese wird durch das Virus SARS-CoV-2 aus der Gruppe der Coronaviridae verursacht und gehört in die Gruppe der Atemwegserkrankungen. Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als weltweite Pandemie ein.
In afrikanischen Ländern wie Mali, Niger und Burkina Faso trifft die Coronavirus-Pandemie vor allem die Jüngsten und Schwächsten hart. Für die Sicherheit in der Region verheisst das Virus nichts Gutes.
Dabei betonte die UNO erst kürzlich, dass der Kampf gegen das Coronavirus die ohnehin prekäre humanitäre Lage in Staaten wie Mali, Niger und Burkina Faso zu verschärfen drohe. Im Sahel ist die Pandemie weit mehr als eine bloße Gesundheitskrise. Seit Jahren auftretende Dürren und Überschwemmungen, zunehmende Gewalt durch islamistische Terrorgruppen und Konflikte zwischen ethnischen Gruppen und Selbstverteidigungsmilizen haben in den letzten Jahren ihren Tribut gefordert. Laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sind allein in Burkina Faso mehr als 848 000 Menschen im eigenen Land vertrieben worden. In Mali sind rund 140 000 Menschen vor Gewalt in die Nachbarländer Burkina Faso, Mauretanien und Niger geflohen.
Die Regierungen dieser fragilen Länder versuchen die Corona-Pandemie mit teilweise drastischen Maßnahmen einzudämmen. Im Krisenland Mali etwa setzte Präsident Ibrahim Boubacar Keita Flüge aus betroffenen Ländern aus, schloss Schulen und verbot große öffentliche Versammlungen – und dies, noch bevor überhaupt die ersten beiden Infektionsfälle im Land vermeldet wurden. Später folgte eine nächtliche Ausgangssperre.
Für die Menschen in der Sahelzone sind solche Eingriffe ins öffentliche Leben dramatisch. Ein Großteil lebt am Existenzminimum. Und anders als etwa in Europa sind die Regierungen oft nicht in der Lage, diese Maßnahmen durch finanzielle Hilfen abzufedern. Hilfsorganisationen warnen davor, dass dadurch Millionen weitere Menschen Hunger leiden könnten.
In Mali litten laut Angaben des UNO-Welternährungsprogramms (WFP) bereits vor dem Ausbruch des Coronavirus rund 5 Millionen Menschen unter Ernährungsunsicherheit. Eine Auswertung des WFP zeigt nun, dass sich die Situation seit dem Ausbruch des Coronavirus bereits verschlechtert hat. Die Ergebnisse sind zwar erst vorläufig, wie Djaounsede Madjiangar vom WFP in Bamako sagt. «Doch sie deuten darauf hin, dass der durchschnittliche Lebensmittelkonsum der einzelnen Haushalte zurückgegangen ist», so Madjiangar. Zudem seien importierte Produkte wie Milchpulver, Zucker, Weizenmehl, Nudeln und Couscous in gewissen Regionen nicht mehr verfügbar. Entsprechend seien auch die Preise gestiegen.
Gleichzeitig wird auch die humanitäre Hilfe in der Region durch die Corona-Maßnahmen behindert oder verlangsamt.
Das Coronavirus verschlimmert auch die ohnehin schon kritische Situation vieler Kinder in der Sahelzone. Sowohl in Mali als auch in Niger und Burkina Faso schloss die Regierung die Schulen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Laut Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, besuchten in der Region bereits vor der Pandemie rund 8 Millionen Mädchen und Buben im Alter zwischen 6 und 14 Jahren den Unterricht nicht. Aufgrund der verordneten Schulschließungen ist die Zahl auf rund 12 Millionen gestiegen.
Damit wird den Kindern nicht nur der Zugang zu Bildung verwehrt. Durch die Schulschließungen steigt auch das Risiko, dass Minderjährige von bewaffneten Gruppen rekrutiert werden oder Opfer von sexueller Ausbeutung, Kinderarbeit und anderen Formen von Ausbeutung oder Missbrauch werden. Waren in Mali, Niger und Burkina Faso schon 2019 rund 1,2 Millionen Kinder von wachsender Gewalt und Unsicherheit bedroht, sind es laut Unicef aufgrund der sich verschlechternden humanitären Situation inzwischen gut doppelt so viele.
Hilfsorganisationen warnten deshalb erst kürzlich vor einer drohenden Kinderrechtskrise in der Sahelzone, ausgelöst durch die Corona-Pandemie. In Mali hat die Regierung während der verordneten Schulschließungen zwar Fernunterricht über das Fernsehen eingeführt, wie Eliane Luthi, Kommunikationsverantwortliche für Unicef in Mali, sagt. Doch in einem Land, in dem viele Familien zu Hause gar keinen Fernseher haben, reicht das nicht. «Wir unterstützen die Regierung deshalb darin, auch Lernprogramme fürs Radio anzubieten», so Luthi. Immerhin sei das Radio für die meisten Malier die wichtigste Informationsquelle.
CORONA-Fälle in Mali
Bestätigt 1.890+5
Todesfälle 107+3
Genesen 1 .168+23
CORONA-Fälle weltweit
Bestätigt 8.261.260+116.213
Todesfälle 445.468+4.868
Genesen 4.013.202+73.994
Hoffnung bereitet Luthi, dass seit Anfang Juni immerhin einige der geschlossenen Schulen wieder öffnen konnten. Obwohl die Pandemie noch keineswegs vorbei ist – Mali verzeichnet über 1600 Infektionsfälle –, hat die Regierung begonnen, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens langsam zu lockern.Für viele Kinder und andere Bewohner Malis und der restlichen Sahelregion wird das an der Lage aber vorerst wohl nur wenig ändern. Schulen, die wegen der zunehmenden Gewalt in einigen Regionen schon vor dem Ausbruch des Coronavirus nicht öffnen konnten, dürften ohnehin für unbestimmte Zeit geschlossen bleiben oder wurden zerstört.Die Terrormilizen könnten von der Krise gar noch profitieren. Denn die Pandemie erhöht den Druck auf die schwachen staatlichen Strukturen in der Region, während sie die Extremisten kaum beeinträchtigt. Als Folge dürfte die Terrorgefahr weiter steigen. Davon gehen unter anderem die deutsche Stiftung für Wissenschaft und Politik sowie mehrere Hilfsorganisationen aus.Mehr zum Thema
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Im westafrikanischen Mali sind dutzende Soldaten bei einem Angriff von Dschihadisten getötet worden – oder sie werden vermisst. Ein Militärkonvoi der malischen Armee sei am Sonntag in Buka Weré im Südosten von Diabaly in Zentralmali angegriffen worden, teilte ein Armeevertreter am Montag mit.
Allein in Mali stieg laut einer Erhebung des <Armed Conflict Location and Event Data Project>, einer Initiative von Forschern und Journalisten, die Zahl der Fälle politisch motivierter Gewalt seit dem Beginn der Pandemie bis Ende April 2020 um 41% im Vergleich zum Beginn des Jahres.
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